Fachforum 'Bildung integriert' | 03./04.12.2018

Fachforum Bildung integriert

Am 03./04. Dezember 2018 fand das Fachforum 'Bildung integriert' im Mediencampus Villa Ida, Leipzig statt. 
Thematische Schwerpunkte des Fachforums lagen diesmal auf:

  • den Raumbezügen des Lebenslangen Lernens,
  • der Darstellung der Themen 'Bildung und Migration' 'Kulturelle Bildung' im kommunalen Bildungsmonitoring,
  • bewährten Prozessabläufen beim Aufbau eines datenbasierten Bildungsmanagements auf kommunaler Ebene

Den Einstieg in den ersten Veranstaltungstag bildete der Vortrag "Raumstrukturen für Lebenslanges Lernen – Optionen für eine bildungsorientiere Stadt- und Regionalentwicklung" von Prof. Dr. Richard Stang von der Hochschule der Medien Stuttgart. Die zunehmende Digitalisierung vieler Lebensbereiche hat paradoxerweise zur Folge, dass physische Raumkontexte an Bedeutung gewinnen. Besonders bezogen auf kommunale und regionale Strukturentwicklung rücken verstärkt physische Räume für Bildung, Kultur und Kommunikation in den Blick. Dabei wird oft vom „dritten Ort" gesprochen. Doch orientieren sich viele Konzepte noch immer an einer versäulten Bildungsstruktur. Dabei geht es darum, den Optionsraum Lebenslanges Lernen, der die Grundlage für ein „atmendes" Bildungssystem bildet, räumlich zu konturieren. Wie die Konturen für ein solches Raumkonzept aussehen könnten, wurde in diesem Vortrag vermessen.

Daran anknüpfend fand die Gesprächsrunde zum Thema "Alles anders - alles gleich?! Implikationen räumlicher Differenzierung für das Kommunale Bildungsmanagement" mit Mario Bischof, Amt für Jugend, Familie und Bildung Stadt Leipzig und Dr. Kornelius Knapp, Abteilungsleiter Stuttgarter Bildungspartnerschaft statt. Im anschließenden Get-together hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich fachlich auszutauschen und zu vernetzen.

Am zweiten Tag bot sich die Möglichkeit zur Teilnahme an vier Workshops:

A "Darstellung von „Bildung und Migration" in kommunalen Bildungsberichten" 
Katharina Gawronski, Statistisches Bundesamt und
Hannah Kreisz, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Das vielschichtige Thema „Bildung und Migration" wird in diesem Workshop fokussiert. Wie kann sich ein Bildungsbericht diesem Thema annähern und die verschiedenen Dimensionen widerspiegeln? Welche Zusammenhänge zwischen Bildung und Migration sind in einer Kommune besonders bedeutsam? Stellen sich zum Beispiel Fragen nach Teilhabe und Erfolg von Menschen mit Migrationshintergrund im Bildungssystem oder nach den (beruflichen) Qualifikationen von Neuzugewanderten? Neben der Suche nach geeigneten Datenquellen sollen methodische und inhaltliche Grenzen der Aussagekraft der Daten diskutiert werden.
Präsentation

B "Kulturelle Bildung in der Kommune – eine Annäherung an non-formale und informelle Bildungsprozesse im kommunalen Bildungsmonitoring"
Dr. Rainer Wolf, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Kulturelle Bildung findet vor allem in informellen oder non-formalen Bildungssettings statt. Auch wenn einzelne Angebote auf altersspezifische Zielgruppen zugeschnitten sind, ist die Teilnahme an Angeboten der kulturellen Bildung in der Regel nicht auf bestimmte Gruppen begrenzt. Kulturelle Bildung ist damit ein bedeutender Bereich des Lebenslangen Lernens, für den ein datengestütztes Bildungsmonitoring steuerungs-relevante Informationen zu liefern hat. In diesem Zusammenhang auftretende Fragen von der Datenverfügbarkeit bis zur Aussagekraft zur Verfügung stehender Kennzahlen sollen im Workshop betrachtet und diskutiert werden.
Präsentation | Input der Stadt Jena

C "Vom Handlungsschwerpunkt zur Managementstruktur" 
Dr. Stefanie Kaygusuz-Schurmann, Servicebereichsleiterin Bildung und Integration und 
Bernd Weiße, ehemaliger Geschäftsbereichsleiter Jugend, Kultur, Soziales der Stadt Cottbus
Moderation: Sebastian Müller, Transferagentur Rheinland-Pfalz / Saarland & Gabriela Röber, Transferagentur Brandenburg
Der Aufbau von Kooperations- und Entscheidungsstrukturen, die Bestimmung von Zielsetzungen zur kommunalen Bildungsgestaltung oder auch die inhaltliche Ausrichtung erster datengestützter Analysen können Ansatzpunkte für den Weg zu einem umfassenden datengestützten Bildungsmanagement sein. Viele Landkreise und Städte orientieren sich beim Einstieg ins DKBM an priorisierten Herausforderungen des kommunalen Bildungswesens. Die Erfahrungen, die hierbei gewonnen werden und die Prozessabläufe, die sich bewährt haben, können so Eingang in ein umfassendes Bildungsmanagement finden, dass es gestattet, ein breites Spektrum an Herausforderungen und Bildungsthemen effizient und partizipativ zu bearbeiten. Im Rahmen des Workshops werden kommunale Perspektiven beleuchtet, die aus dem mittelfristigen Fokus, z.B. auf die Integration Neuzugewanderter in die Regelangebote des Bildungswesens, heraus, ein umfassendes Bildungsmanagement aufbauen und dabei ganz unterschiedliche Ausgangspunkte gewählt haben.
Präsentation | Schaubild

D "Was Sie schon immer zur Verlängerung von Bildung integriert wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten ..."
Dr. Katja Berner & Dr. Klaus-Peter Meinerz, DLR-Projektträger
Präsentation